Entdecken und nutzen: Projekte zur Suizidprävention in der Schweiz
Dec. 2022Suicide prevention
Im Bereich der Suizidprävention sind in der Schweiz zahlreiche Akteurinnen und Akteure aktiv. Sie entwickeln Projekte und Produkte zur Prävention von suizidalem Erleben und Verhalten für Fachpersonen, Betroffene und Angehörige. Ein Ziel des Aktionsplans Suizidprävention ist es, diese Praxisbeispiele zugänglich und nutzbar zu machen.
Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Im Bereich der Suizidprävention haben Expertinnen und Experten der Suizidprävention bereits zahlreiche Angebote erarbeitet. Sie kommen, teils seit vielen Jahren, in unterschiedlichen Settings zum Einsatz. Diese Erfahrungen sollen genutzt werden – durch Nachmachen, Weiterempfehlen oder zur Inspiration für eigene Projekte.
bag-blueprint: neue BAG-Plattform mit Praxisbeispielen
Bereits seit 2018 sind Praxisbeispiele zur Suizidprävention auf der Website des BAG zugänglich. Die über hundert Beispiele umfassen Broschüren und Flyer, Kurse für Fachpersonen sowie Laien innerhalb und ausserhalb des Gesundheitswesens, Ausstellungen, Leitfäden, Checklisten und vieles mehr. Seit September 2022 ist eine grosse Auswahl dieser Praxisbeispiele aktualisiert über die neue Onlineplattform www.bag-blueprint.ch zugänglich. Alle Beispiele sind verschlagwortet und können nach Setting, Art oder Inhalt, Zielgruppe und Region gefiltert werden. Hier können Interessierte Projekte aus der ganzen Schweiz finden und mit den entsprechenden Verantwortlichen Kontakt aufnehmen. bag-blueprint deckt neben der Suizidprävention auch die Fachbereiche betreuende Angehörige, Demenz, Palliative Care und Interprofessionalität ab. Haben Sie in einem dieser Bereiche selber ein Projekt realisiert? Dann können Sie es online erfassen und es mit anderen teilen.
Informationen und Materialien des BAG zur Suizidprävention
Das BAG informiert auf der Website www.bag.admin.ch/suizidpraevention laufend über seinen Beitrag zur Umsetzung des Aktionsplans Suizidprävention. Dieses Engagement macht das BAG auch über die Plattformen prevention.ch und bag-blueprint.ch sichtbar.
Die Website reden-kann-retten.ch und der gleichnamige Flyer informieren und sensibilisieren über suizidales Erleben und Verhalten. Sie richten sich sowohl an Betroffene als auch an Angehörige und Hinterbliebene nach einem Suizid. Die Website bietet neben Informationen und Tipps eine Übersicht über konkrete Beratungsangebote und Notfallnummern in allen Kantonen. Beide basieren auf einem Angebot von Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich.
Zur Suizidprävention in der psychiatrischen Versorgung hat das BAG gemeinsam mit Partnern verschiedene Produkte erarbeitet: Die Empfehlungen «Suizidprävention bei Klinikaustritten» (2019, ergänzt 2021) richten sich an Gesundheitsfachpersonen am stationär-ambulanten Übergang. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Ansätzen. Zudem hat das BAG 2021 weitere Dokumente als Umsetzungshilfen veröffentlicht. Die Broschüre «Angehörige von suizidgefährdeten Personen unterstützen» richtet sich ebenfalls an Fachpersonen. Die Broschüre «Klinikaufenthalt bei Suizidalität» beantwortet einige der häufigsten Fragen von Angehörigen. Der oben bereits erwähnte Flyer «Reden kann retten» informiert Betroffene und Angehörige. Und das Instrument des Sicherheitsplans dient suizidgefährdeten Personen dazu – begleitet von einer Fachperson –, festzuhalten, was sie im Krisenfall tun können, um eine suizidale Krise frühzeitig zu unterbrechen.

Website reden-kann-retten.ch: Hilfe für Betroffene, Angehörige und Hinterbliebene.

Umsetzungshilfen zur Suizidprävention in der psychiatrischen Versorgung, herausgegeben vom BAG (2021)